Genforschung im Zentrum des politischen Interesses
Die Anwendungen der Genforschung entwickeln sich laufend weiter. Ihre Auswirkungen beschäftigen auch die Politik und die Verwaltung. Das Forum Genforschung unterstützt diese, indem es das Wissen zu neuen Verfahren in der Pflanzenzüchtung und zu RNA-Technologien aufbereitet.
Diesen und weitere Artikel finden Sie im Jahresbericht 2023 der SCNAT.
In der Herbstsession 2021 beschloss die Bundesversammlung, das Moratorium auf gentechnisch veränderte Nutzpflanzen ein weiteres Mal zu verlängern. Sie hat aber gleichzeitig dem Bundesrat den Auftrag gegeben, eine risikobasierte Regulierung für neue Pflanzenzüchtungsverfahren wie etwa die Genschere CRISPR/Cas auszuarbeiten. Bedingung: Die Pflanzen müssen für die Konsumentinnen und Konsumenten, die Umwelt, die Landwirtschaft oder den Handel einen Vorteil bringen. Das Forum Genforschung wurde daraufhin häufig nach Beispielen solcher Pflanzen gefragt. In einer Broschüre stellt es deshalb für die Schweiz wichtige Nutzpflanzen vor, die mit den neuen Züchtungsverfahren entwickelt wurden. Es handelt sich dabei vor allem um Sorten, die resistenter gegen Krankheiten sind. Daneben gibt es auch Pflanzen mit vorteilhaften Eigenschaften, etwa eine Weizensorte mit tiefem Glutengehalt.
Ein weiteres Thema, das das Forum dieses Jahr beschäftigt hat, sind die RNA-Technologien. mRNAs sind wegen den Covid-Impfstoffen inzwischen vielen ein Begriff. Doch das Feld der RNA-Technologien ist sehr viel breiter und umfasst eine Reihe von Wirkstoffen wie siRNAs, Antisense-Nukleotide oder Aptamere. Solche werden in der Medizin oder im Pflanzenschutz bereits eingesetzt oder befinden sich in Entwicklung. Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und der Eidgenössischen Fachstelle für biologische Sicherheit hat das Forum einen technischen Bericht verfasst, der die Funktionsweisen und den Entwicklungsstand der verschiedenen RNA-Technologien vorstellt.
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Dr. Sandro Käser
SCNAT
Forum Genforschung
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